Am 03.11.2017 bin ich, Johannes Anunad, in Paraguay angekommen; ich habe damit erstmals den südamerikanischen Kontinent, sowie Amerika überhaupt betreten. Seitdem lebe ich hier – sehr tranquilo, also ganz nach Paraguayischer Lebensart 🙂
Die ersten rund vier Monate nach meiner Ankunft hier habe ich in einem sehr, sehr großen deutschsprachigen Siedlungsprojekt im Süden Paraguays maßgeblich mitgewirkt, indem ich die Überwachung, teils auch Leitung sämtlicher (Groß-)baustellen des Projektes übernahm – Hausbau, Anlage von ha-großen Seen, kilometerweise (Erd-)Straßenbau zur Geländeerschließung, Vermessung und Anlegen erster Grundstücke des künftigen Stadtgebietes, das einmal für 4-6.000 Menschen geplant ist, ein beeindruckender Hochwasser-Schutzdamm (unten 8m, oben 4m Breite, gut 2m hoch, im ersten Realisierungsabschnitt einige 100m lang), der mehrere km lang geplant war…
Um dieses Projekt vor Ort kennen zu lernen, kam ich ursprünglich nach Paraguay. So war es zwar eigentlich überhaupt nicht geplant, dass ich die Baustellen-Überwachung und teilsweise auch das Baustellen-Management übernehme… es verschaffte mir andererseits trotz aller damit einher gehenden Belastungen und Stress aber einen extrem spannenden Einstieg in die Bauweise, Lebensweise, die Kultur und den Umgang mit den Menschen hier, in die Sprache… und ermöglichte mir zugleich viele, viele sachdienliche, formale und auch zwischenmenschliche Erfahrungen, tiefe Einblicke in das Projekt und vielfältige Eindrücke zum bestehenden „Gemeinschaftsleben“ in diesem Projekt.
Im Projekt hatte ich rasch den Ruf „Frag Johannes, ob er es weiß“ oder auch „Johannes hat echt für alles eine Lösung“…
Es ergaben sich größer werdende Differenzen zu Zielen, Vorgehensweisen und Ausrichtung des Projektes zwischen mir und der Projektleitung, was schließlich nach etwa 4 Monaaten zu meinem Ausscheiden führte. Dabei möchte ich es hier auch belassen bezüglich des Projektes, da es für mein weiteres Leben hier in Paraguay nur noch von nachrangiger Bedeutung war.
Weit spannender dürfte es sein, was ich hier seitdem weiter an Erfahrungen gesammelt, an Kontakten geknüpft habe, was ich also ganz authentisch und „aus erster Hand“ von hier erzählen kann. Ich habe zahlreichen Menschen, insbesondere Neuankömmlingen mit meiner Sachkunde und Landeskenntnis in unterschiedlichsten Themen weiter helfen können; sei es z.B. bei dem Kontakt zur gerade „richtigen“ Person zur Lösung eines Themas/Problems, beim Kauf oder auch Verkauf eines Grundstücks/Hauses, bei der Beschaffung eines bestimmten Teiles zum Ausführen einer nötigen Reparatur… Einschätzung/Begutachtung/Gestaltung von Grundstücken und/oder von Bausubstanz, laufenden bzw. geplanten Baumaßnahmen.
Ich lebe und arbeite eben seit vielen Jahren gut vernetzt und diene daher auch immer wieder als Vernetzer… 🙂
Zugleich möchte ich allerdings alle Makler, Einwanderungshelfer, Container-Dienstleister, Bauleiter usw. beruhigen, die ihr Auskommen hier im Land mit den jeweiligen Dienstleistungen verdienen:
Ich mache Euch keinerlei Konkurrenz!!! NIEMANDEM!
Eher empfehle ich hier und da den Einen oder die Andere :-).
Diese Klarstellung ist in Paraguay nämlich extrem wichtig, da sehr rasch die Befürchtung der Konkurrenz aufkommt – und auch nicht immer unbegründet ist. So wird (unter Deutschen/Deutschsprachigen wohlgemerkt!) leider viel „schlecht geredet“ und oftmals kursieren die wildesten Geschichten, teils ganz OHNE, manchmal mit letztlich völlig anderem Hintergrund und daher oft nur geringem Wahrheitsgehalt…
Dazu existieren über Paraguay übrigens ganze Foren im Internet…
Es gibt auch zahlreiche Webseiten, auch Youtube-Video-Kanäle, die regelmäßig zu Neuem in und rund um Paraguay-Auswanderung informieren – von Deutschen und daher auf Deutsch. Habe ich ebenfalls hier nicht vor 🙂
Ich biete Euch, den Leserinnen und Lesern hiermit also keinerlei derartige Dienstleistungen an. Wer allerdings beabsichtigt, eines Tages hierher zu reisen, vielleicht ja gar nach Paraguay auszuwandern, der darf sich gerne an mich wenden 🙂 für ein authentisches Infogespräch oder auch mehr…
Seit inzwischen März 2019 lebe ich unweit der „Colonia Independencia“ im „Campo“, also recht ländlich an einer Erdstraße, mehr als 2km von der nächsten Teerstraße entfernt, im Süden Paraguays, etwas nördlich von Villarrica, der Hauptstadt des Departamentos Guairá. Hier habe ich ein recht einfaches Häuschen gemietet auf einem hübschen, „gut eingewachsenen“ und vielfältigen Grundstück, das auch von einigen anderen Deutschen bewohnt wird. Es gibt auch etliche Deutsche Nachbarn in der Straße.
Derzeit macht mir das Gärtnern besondere Freude.
Daher habe ich hier in den letzten Monaten etliche Gartenprojekte gemacht. Das wohl Interessanteste dürfte der – absolut erfolgreiche – Bau eines weiteren sog. „Magic Circles“ sein (es ist mein Fünfter inzwischen), in welchen alle Haushalts-Grauwässer geleitet und damit behandelt werden. Eine in den Tropen/Subtropen m.E. sehr sinnige Nutzung der Hausabwässer.
Dazu schreibe ich HIER mehr. Er stößt immer wieder auf reges Interesse bei Besuchern. So konnte ich auch andere Siedler schon inspirieren, eine solche Lösung in ihr eigenes Konzept mit „einzubauen“.
Weiterhin pflege und erweitere ich die Bananenpflanzungen auf dem gut 1ha großen Teil des intensiver genutzen, insgesamt ca. 5ha großen Grundstücks. Auch habe ich mehr und mehr Ananas (Pinias), Papaya (Mamom) und Kürbis (Calabaza) angepflanzt; bunt gemischt, also ganz „permakulturistisch“ vergesellschaftet, was bisher gut funktioniert. Einige Bilder-Eindrücke dazu zeige ich Euch ebenfalls in Kürze auf einer gesonderten Seite.
17.09.2024 – Ein Rückblick
Meine Zeit in Paraguay endete am 30.07.2021! Ich bin damals zurück nach Eurpa geflogen – hauptsächlich um der Liebe willen. Über Österreich ging es weiter nach Süditalien und am 21.12.21 schließlich nach Sizilien. Dort lebe ich noch immer.
Auf Sizilien habe ich seitdem in mehreren interessanten Projekten mitgewirkt. Eines davon habe ich kurz HIER beschrieben.
Das Projekt „El Paraiso Verde – kurz EPV“, mit dem meine Zeit in Paraguay begann, taucht allerdings weiterhin hier und da in meinem Leben auf. Sei es über ehemalige Bewohner dort, mit denen ich weiterhin befreundet und im Kontakt bin, oder auch durch irgendwelche Meldungen aus dem EPV, die oftmals Anlass zur Besorgnis geben…