Heike Pourian – durch Sinnlichkeit und Wahrnehmung einen tiefen Kulturwandel in die Welt bringen

Kürzlich wurde ich – über ihren aktuellen Podcast – auf einen weiteren sehr interessanten Menschen aufmerksam: Heike Pourian beschäftigt sich seit vielen Jahren damit, wie über Fühlen, Körperlichkeit, Contact Improvisation… ein tiefgreifender innerer, persönlicher Wandel angeregt wird – und so zum dringend nötigen Gesellschaftswandel beitragen kann.

Folgender Podcast vom 20.11.2020 auf Ich-Wir-Alle.com weckte meine Aufmerksamkeit:
Sensing the change – Wenn wir wieder wahrnehmen

Ein äußerst inspirierendes und tiefgründig-ehrliches Gespräch mit Maike Schäbitz, Redakteurin bei short cuts. Ihre einfühlsamen, interessierten und zugleich gut vorbereiteten Fragen geben dem Gespräch den besonderen Verlauf. Und für mich ein wundervolles Beispiel für den „weiblichen Weg“ in Richtung Neue Zeit…
Der Infotext zum Podcast ist sehr lesenswert:

Wie können wir einen tiefen Kulturwandel in die Welt bringen?

Seit Jahrzehnten wissen wir rational und kognitiv, was zu tun ist, um Natur und Klima zu schützen, Armut oder Hunger zu lindern: Warum gelingt uns dieser Wandel (noch) nicht ?

Die Antworten auf diese Frage vermutet Heike Pourian nicht in noch mehr Wissen, sondern auf der körperlichen Ebene unserer Sinnesorgane, im Spüren. So initiiert sie Projekte und bietet Räume, die in Sinnlichkeit und Wahrnehmung schulen und so durch den Körper einen tiefgreifenden gesellschaftlichen Wandel in Bewegung bringen. [weiter lesen >>]

Der Podcast ist auf Youtube übrigens auch HIER zu finden:
https://www.youtube.com/watch?v=2dYSr3oC2TI


Inzwischen habe ich weiter nachgeforscht und einige spannende Videos und Texte zu / von Heike Pourian entdeckt. Eine kleine Auswahl:


Heike Pourian – über sich

Ich verstehe mich als Wandelforscherin. Meine Heimat ist der improvisatorische Tanz, den ich als Inspiration und Experimentierfeld für transformative Prozesse betrachte. 2016 ist mein Buch „Eine berührbare Welt. Contact Improvisation als gesellschaftsbewegende Kultur“ erschienen. Im Moment arbeite ich an einem zweiten : „Wenn wir wieder wahrnehmen“. Mit meiner Arbeit möchte ich dazu beitragen, dass sich die Ahnung in der Welt verbreitet, dem Sinnlichen, Lustvollen, Spielerischen könne unsere stärkste politische Kraft innewohnen:

Was ändert sich, wenn wir uns der Vorstellung öffnen, dass das was uns wirklich nährt und lebendig macht, könne der Urboden für die Gestaltung unserer Gesellschaft sein? Aus dieser Haltung heraus habe ich das somatisch- politische Netzwerk Sensing the Change mitgegründet und die Praxis Standing with the Earth begonnen. Außerdem bin ich Mutter von zwei wundervollen erwachsenen Kindern, von denen ich eine Menge gelernt habe.

Webseite: https://beruehrbarewelt.de/
Email: kontakt@beruehrbarewelt.de

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Ein Gedanke zu „Heike Pourian – durch Sinnlichkeit und Wahrnehmung einen tiefen Kulturwandel in die Welt bringen“

  1. Wunderbarer Beitrag! Danke Dir, lieber Johannes. Die Betrachtungen Heike Pourians kann ich nur aus meinem eigenen Leben und Erleben bestätigen.
    Schon vor vierzig Jahren machte der von mir sehr geschätzte Jiddu Krishnamurti in seinen Gesprächen und Vorträgen immer wieder auf die Unmöglichkeit aufmerksam, von einer Sucht durch rationale Kenntnis der Folgen loszukommen. Beispiele dafür sind Raucher und Trinker, die in aller Regel die möglichen Folgen kennen und selbst dann nicht ablassen, wennn sie schon von Durchblutungsstörungen oder Leberschäden betroffen sind.
    Auch die moralische Ächtung irgendwelcher Suchtmittel oder gar deren Verbot führt nicht wirklich dazu, dass sie nicht trotzdem konsumiert werden.
    Ich selbst war seit dem Beginn meines Berufslebens bis vor etwa 10 Jahren total süchtig nach Süßem. Zwei Tafeln Schokolade am Stück waren keine Seltenheit. Sehr bald war mir bereits klar, dass ich den Süßkram aus Frust und Unzufriedenheit verzehrte, um diese durch den süßen Geschmack zu unterdrücken. Aber erst als ich bereit war, zu spüren und zu fühlen, wie sich der Frust und die Unzufriedenheit tatsächlich anfühlen, diese Gefühle also zuzulassen, um dann auch zu spüren, was denn den Frust oder die Unzufriedenheit auslöst, konnte ich immer öfter auf dieses Verdrängungsventil verzichten.
    Letztlich hatte ich herausgefunden, dass ich um des Geldes willen Arbeiten verrichtete, die mir weder echte Freude bereiteten noch irgendetwas mit meinem Leben und meinen Aufgaben in diesem leben zu tun hatten. Seit ich also meinen inneren Impulsen folge und tue, woran ich Freude habe, spielt das Süße keine Rolle mehr in meinem Leben, ich brauche es nicht mehr.
    Seit ich mit mir selbst und meiner Natur wieder im Kontakt bin, bin ich auch mit der gesamten Natur wieder in Kontakt gekommen. Das erkenne ich daran, dass ich kein Verlangen spüre und keine Lust darauf habe, eine störende Fliege zu erschlagen oder Fallen für Mäuse aufzustellen. Das rein wirtschaftlich begründete Fällen von Bäumen oder die Zerstörung der Natur für Straßenbauprojekte und Rohstoffe spüre ich inzwischen als körperlichen Schmerz.
    Aktuell tut es mir weh, wenn ich sehe, wieviele Menschen mit einem Maulkorb herumlaufen. Ganz konkret gespürt habe ich die Trennung von der sinnlichen Wahrnehmung in einer vor Kurzem mit Studienfreunden per eMail geführten Debatte über die sog. Coronamaßnahmen. Mein Gefühl, dass wir bereits in diktatorischen Verhältnissen in äußerer Unfreiheit leben, konnten sie nicht im Geringsten nachempfinden. Stattdessen argumentierten sie nur mit ihrem angelesenen Wissen aus den MSM, ohne die geringste Bereitschaft, dieses angebliche Wissen in Frage zu stellen oder auch nur die Unverhältnismäßigkeit der Maßnahmen zum tasächlichen Geschehen wahrzunehmen.

    Herzlichst Sigwart

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