Wir können in unserem Leben wählen. Gehen wir den Weg des Willens, des Kampfes, der Disziplin, der Askese oder den Weg der Freude.
Freude zu fühlen und glücklich zu sein heißt, die Dinge so zu nehmen, wie sie sind. Aber oft wir wollen wir immer mehr und mehr und schätzen das nicht mehr, was wir bereits haben. Das muss nichts Materielles sein, es kann sich auch um einen wachen Geist, um Kreativität, um unser Zuhause, die Schönheit der Natur , um Freundschaften und Liebesbeziehungen handeln . All das kann Freude auslösen und glücklich machen. Erst dann werden wir fähig, das Leben zu lieben.
Es gibt auch die Möglichkeit , das eigene Leben dem Fortschritt der Menschheit widmen, oder leidenden Mitmenschen beizustehen, und das ist wunderbar, – aber wenn wir all diese Wege nicht glücklich und in Freude gehen und unser momentanes Leben gering schätzen, werden sie weder für uns , noch für andere von Nutzen sein.
Im Leben existiert so viel Freude, wir selbst sind es, die immerzu nur Probleme sehen und uns weigern, unser Herz zu öffnen.
Wo ist unsere Freude am Abenteuer geblieben? Wir haben sie für ein wenig Sicherheit eingetauscht. Wir haben sie weggesperrt, um Stürze und Enttäuschungen zu vermeiden.
Der Mangel an Freude in unserem Leben ist der Beweis dafür. Wenn wir die Welt stets mit neuen Augen und einem klaren Geist wahrnehmen wollen, sollten wir neue Interessen, neue Erfahrungen suchen und Dinge irgendwelcher Art tun, die wir noch nie zuvor getan haben.
Dazu brauchen wir nicht unbedingt all unsere gegenwärtigen Interessen und Beziehungen aufzugeben, sondern nur die, welche uns keine Freude bringen. Wenn eine Handlung zur Pflicht wird, kann weder Freude noch Liebe entstehen. Mitgefühl verlangt nicht, sich selbst zu verleugnen, sondern jeden Menschen anzuerkennen und in ihm den Bruder oder die Schwester zu sehen. Das ist Liebe in höchster Form.
Womit verbringen wir unsere Zeit? Manche Menschen haben sich angewöhnt, nur auf das Negative zu achten, alle Medien danach zu durchforschen, weil sie das für klug, notwendig und realistisch halten.
Andere haben sich ein freudloses Leben eingerichtet, weil sie glauben, mehr an andere denken zu müssen, weil sie sich unwert fühlen, oder weil sie sich als Opfer der Umstände betrachten. Doch all das, was uns keine innere Freude bringt, fördert auch nicht das höchste Wohl aller anderen. Je stärker und strahlender wir sind, umso eher können wir einen positiven Einfluss auf die Welt ausüben.
Freude und Glück sind nicht etwas, was uns widerfährt, sondern etwas, was wir in unser Leben hineinziehen.
Das bedeutet nicht, alles Problematische zu verdrängen, – es ist ohne Zweifel vorhanden, – aber wir dramatisieren es auch nicht. Viele Situationen und Probleme kommen einfach auf uns zu , wir haben sie irgendwann einmal angezogen, doch festhalten müssen wir sie nicht unbedingt.
Es ist weitaus förderlicher, die Aufmerksamkeit von den Sorgen und Problemen um unser eigenes Ich abzuziehen und auf das große Universum zu richten, das voller Schönheit und Wunder ist.
Um glücklich zu leben und Freude zu empfinden, ist es notwendig, so oft wie möglich den eigenen Egoismus, die übertriebene Selbstbezogenheit, den Materialismus, den Geiz, die Besitzgier zu überwinden und mehr zu GEBEN. Wir alle haben schon erlebt, wie viel Freude es macht, jemanden aus dem Herzen heraus zu beschenken. Diese Freude übersteigt alle Dankbarkeit, die vielleicht auf uns zukommt.
Freude dürfen wir nicht mit VERGNÜGEN verwechseln. Freude hängt nicht von dem ab, was wir haben oder erringen, sondern nur von dem was wir SIND. Ein Vergnügen dauert nie lange. Deshalb wird ein Mensch, der Freude mit Vergnügen verwechselt, immer mehr Geld brauchen um Dinge zu kaufen, die ihm dann wieder für eine kurze Zeit Vergnügen bereiten. Echte Freude ist an keinerlei Gewinn oder Vorteil gebunden.
Freude kann auch entstehen, wenn wir gewöhnliche Handlungen mit einer neuen Begeisterung, einer neuen Lebendigkeit, einem neuen Bewusstsein und großer Achtsamkeit verrichten. Einfach mehr hinzusehen und die Schönheit und Harmonie in allem zu entdecken, zeigt uns ganz neue Aspekte im Leben.
Innere Freude ist ein Gegenmittel für jede Angst. Wer Angst hat, kann keine Freude empfinden. Angst ist das Gegenteil von Liebe, und das Problem eines angsterfüllten Menschen ist nicht die Angst, sondern die fehlende Liebe und die innere Freude. Liebe und Freude gehören einfach zusammen.
Angela
Das Spiel, so wie es uns die Kinder vorleben, ist eng mit der Begeisterung, Achtsamkeit und Freude im Augenblick verbunden, daher sollten wir wieder lernen zu spielen. Eine Ode an die Freude ist eine Ode an das Spiel.
Vielleicht ist es aber auch nur ganz schlicht das „Staunen“, was uns die Tür zum Leben öffnet.
Das zumindest war einer der wichtigsten Lehrsätze von Don Juan an Carlos Castaneda.
@ Satsadhu
Staunen, ja ! Und dann auch das „Zeuge-Sein“, also den Verstand mal ausschalten . und nur beobachten, ohne zu benennen.
Wenn man ein Zeuge, ein Beobachter ist, bleibt der Verstand bestehen, aber er arbeitet nicht ständig und wir sind nicht mit ihm identifiziert.
Und dann – ja dann kann das Staunen hervorkommen…. Und es wird…..
Lg A n g e l a
@Angela
Das Wort „Staunen“ bietet so viel mehr.
Nicht nur, daß eher alle Menschen eigene Erfahrung mit „Staunen“ haben, und somit auch ganz andere Wahrnehmungsebenen miteinbeziehen können – im Gegensatz zu dem endlosen intellektuellen Aktivitäten – es beinhaltet noch weitere spezifische Aspekte.
So wird man im Modus des Staunens nicht bewerten. Man ist offen, usw.
Unsere Welt leidet unter den vielen Worten, die benutzt werden, etwas zu erklären.
Dadurch ist die Gefahr sehr gross, die Möglichkeiten einzuschränken.
Ich bin davon überzeugt, daß wir in einer Zeit leben, wo wir zu dem Kern der Dinge zurückkehren müssen.