Unser Leben, unser Alltag hat sich aufgrund von politischen Einschränkungen radikal verändert und immer noch ist kein Ende abzusehen.
Obwohl für manche Menschen der Grund für all die Einschränkungen ganz klar ist, frage ich mich immer noch, ob reine Machtgier oder persönliche Angst der Grund für die vollkommen überzogenen Maßnahmen ist. Haben die Politiker selbst Angst vor dem Virus ( glauben sie an ihre eigenen Worte?) oder haben sie eher Angst , eines Tages für ein Nichtstun verantwortlich und verurteilt zu werden?
Immer lauter hört man die Stimmen von Psychologen, die von vielen Depressionen , Suiziden berichten und auch Wutanfälle, ob in der Ehe, der Familie oder der Gesellschaft in erschreckendem Maße feststellen.
Demgegenüber setzen viele Psychologen mit ihren Ratschlägen auf eine Haltung des POSITIVEN DENKENS. Wir sollen uns auf unsere Familie besinnen, auf die Hoffnung, dass eines Tages alles vorbei ist, uns entspannen und schöne Aktivitäten fördern.
Obwohl all das natürlich sehr gut und hilfreich im Alltag sein kann, heißt Positives Denken einfach, dass alles Negative ins Unbewusste verdrängt und das Bewusste mit positiven Gedanken konditioniert wird. Doch es gibt einen Haken dabei: Das Unbewusste ist neunmal stärker ist als das Bewusste. Deshalb verstärkt sich das Unbewusste eher noch. Es mag sich nicht auf die alte Weise zeigen, aber mit Sicherheit wird es neue Wege finden, sich auszudrücken.
Positives Denken wurde von einer christlichen Sekte in Amerika erfunden, die sich „Christliche Wissenschaft“ nannte. Sie lehrte, dass alles, was in unserem Leben geschieht, lediglich eine Gedankenprojektion ist. Wer reich sein will, möge es sich vorstellen ,- und er zieht alles Gewünschte an, wird reich, gesund, hat viele Freunde… etc. Dale Carnegie war einer der größten Verfechter dieser Lehre. Vor einigen Jahren gab es einen großen Bestseller von Rhonda Byrne “ The Secret“, der millionenfach verkauft wurde, bis die Leute merkten, dass „DAS GEHEIMNIS“ ( der gedanklichen Wunschvorstellung ) so nicht funktionierte.
Das „Positive Denken“ und unsere Meinung, dass Negatives, welches wir denken, dann auch passiert, ist ein oberflächlicher Weg , obwohl es bei ein paar Problemen helfen kann. Insbesondere können Dinge, die wirklich durch Gedanken kreiert werden, verändert werden.
Aber das ganze Leben wird nicht durch unser Denken kreiert.
Positives Denken, wobei jeder als negativ empfundene Gedanke sofort durch einen positiven ersetzt wird, kann sogar gefährlich sein. Ich habe solch einen Fall vor vielen Jahren erlebt, er endete in einer Art von Verwirrung und Wahnsinn.
Die Lösung besteht nicht darin, die negativen Emotionen zu verdrängen,sondern, sie zu beobachten, und dann freizulassen. Es geht darum, ein Bewusstsein zu schaffen, das weder positiv, noch negativ ist, ein reines Bewusstsein.
Wer eine negative Vorstellung verdrängt, zum Beispiel Wut auf einen Menschen, einen Politiker etc. und sich bemüht , die Energie in etwas Positives zu verwandeln, Liebe und Mitgefühl zu empfinden, wird sehr schnell merken, dass er sich etwas vormacht.
Wir haben Tausende von negativen Gefühlen im Leben. Viele Dinge mögen wir nicht, oder uns selbst, oder die Situation, in der wir leben. Dieser ganze Müll sammelt sich unaufhörlich im Unbewussten an und mit positivem Denken wird an der Oberfläche ein Heuchler geboren, der sagt: “ Ich liebe alle Menschen, Liebe ist der Schlüssel zur Glückseligkeit“……… Doch wird man im Leben eines solchen Menschen Glückseligkeit finden? Wohl kaum.
Wut, Traurigkeit und Depression sind sich sehr ähnlich:
Wut ist aktive Traurigkeit, Traurigkeit ist passive Wut . Sie unterscheiden sich nur wenig voneinander.
An sich ist Wut nichts Schlechtes. Tatsächlich sind die Menschen, die wütend werden können und ihre Wut im nächsten Moment schon wieder vergessen haben, wirklich gute Menschen. Jeder kann sie als freundlich, lebendig, liebevoll und mitfühlend erleben.
Aber Menschen, die ständig ihre Emotionen zurückhalten, sie immerfort kontrollieren, sind gefährlich. Sie versuchen, den Anschein zu erwecken, besonders lieb und fromm zu sein, aber man kann die Wut in ihren Augen, in ihrem Verhalten, in ihren Kommentaren erkennen. Wut ist kein Fehler, sie ist menschlich. Sie kommt einfach in einer Situation, in der man provoziert wurde in einem hoch und da man lebendig ist, antwortet man darauf. Ein Mensch, der in der Gegenwart lebt, ist manchmal wütend, manchmal traurig, manchmal glücklich. Aber er wird diese Zustände nicht ewig mit sich herumschleppen.
Doch eine Person, die sehr kontrolliert ist und keine Emotionen in sich zulässt, alles mit positvem Denken zudeckt, ist sehr gefährlich. Wenn ein solcher Mensch beleidigt wird, wird er nicht wütend, sondern hält die Gefühle zurück. Doch mit der Zeit wird sich so viel Ärger ansammeln, dass etwas sehr Böses geschehen kann.
Depressionen sind vor allem eine Erscheinung unserer Zeit und sie sind entstanden, weil die Menschen kein Morgen mehr erkennen können. Alle politischen Ideologien sind fehlgeschlagen. Es wird niemals Gleichheit unter den Menschen geben, es wird auch niemals die Zeit kommen, in der es keine Regierungen mehr gibt, es besteht keine Möglichkeit, dass sich alle Träume erfüllen. Das wirkt auf viele wie ein großer Schock.
Früher war das anders, die religiösen Führer, die Retter und politischen Utopisten versprachen den Menschen alle möglichen Freuden in der Zukunft. Die Welt war voller Begeisterung und vor dem Hintergrund vieler Träume verblasste das gegenwärtige Leiden. Die Menschen waren damals nicht depressiv. Heute ist man erwachsener geworden und weiß, dass es kein Paradies gibt und dass kein Retter je erscheinen wird. Das ist ein wichtiger Grund für Depressionen.
Worin besteht nun der Ausweg?
Ich denke, als Erstes sollte man im Leben den Sinn im gegenwärtigen Moment finden. Wir wollen uns ein Leben voller Liebe und Freude erschaffen und Gleiches ausstrahlen.Wenn dann das Außen feindselig ist und beschränkt wird, ist es immer noch möglich, sich in eine neue Richtung aufzumachen. Diese neue Richtung liegt in unserem Inneren und sie steht uns schon seit Urzeiten zur Verfügung.
Achtsamkeit ist das Schlüsselwort. Wenn wir unsere Emotionen , seien es Wut, Hass, Angst oder Ablehnung einfach ansehen, ohne uns darin zu verstricken, werden sie sich verändern und verschwinden, denn sie kommen nicht uneingeladen. Jedes Mal, wenn eine negative Emotion in uns entsteht, besteht die Chance, reine Energie zu erfahren. „Energie ist Freude“, wie William Blake sagt, einfache Energie. Aber wir erlauben unserer Energie meist nicht, rein zu sein, Sie ist immer mit Wut, Hass, Liebe, Gier oder Verlangen verknüpft. Alle Emotionen, die in uns aufsteigen, sind eine wundervolle Gelegenheit , durch einfache Beobachtung tiefer zu gehen und bewusster zu werden.
Wer achtsam ist, dem geschehen überall Wunder und sein wirkliches , essenzielles Leben gestaltet sich unabhängig von äußeren Ereignissen und negativen Emotionen.
Angela