Wir alle sind miteinander verbunden. Das ist eine Wahrheit und doch sind wir auch Individuen auf unserem eigenen Lebensweg, der ganz anders verlaufen kann als bei den meisten Menschen, die wir kennen und mit denen wir innerlich verbunden sind.
Unser Ego hat die Aufgabe, das Überleben der Identität zu sichern. Um nicht in die Gefahr der Ablehnung zu geraten, sucht es Anerkennung und Zuspruch von möglichst vielen Menschen. Eventuell zeigt es ein falsches Bild von sich, spielt eine Rolle, macht sich kleiner, schutzbedürftiger und angepasster, denn es weiß, dass andere sich dann in seiner Gegenwart besser und weniger bedroht fühlen.
Je mehr sich ein Mensch in geistiger Weise entwickelt, desto mehr wird er sich vom Denkstandard und den Gefühlen der Gesellschaft distanzieren. Die Gesellschaft will uns glauben machen, wir seien ihr irgendwie verpflichtet. Und so versuchen wir zumeist das zu tun, was man von uns erwartet, wir passen uns an. Nicht nur das, auch wir selbst beginnen zu manipulieren und werden dementsprechend ebenfalls manipuliert.
Wenn wir nur einmal an die Feste, die in unserer Gesellschaft gefeiert werden, denken. Weihnachten, Ostern …. Gehört es sich nicht, dass längst erwachsene Kinder ins Haus ihrer Eltern zurückkehren und dort Weihnachten feiern? Ist es nicht „Das Fest der Familie“ ? Erwarten nicht sämtliche Angehörigen, Freunde, Nachbarn diesbezügliche Zusammenkünfte? Geht man Weihnachten nicht „endlich mal wieder“ in die Kirche ?
Und dann beginnt unter Umständen der Streit, niemand ist glücklich, aber der Tradition wurde Folge geleistet.
Wer Freude an Familienritualen hat, für den ist es wunderbar, sich daran zu beteiligen, aber ich halte es für wichtig, sich die Freiheit zu nehmen, davon wegzubleiben, wenn es einem nicht passt. Ebenso das Recht zu haben, Geburtstage nicht mehr zu feiern, was in meiner Erfahrung kaum jemand zu akzeptieren imstande ist.
Natürlich werden zuerst die Funken fliegen, denn die Menschen reagieren im allgemeinen sehr leidenschaftlich, wenn wir auf ihre Manipulationen nicht ansprechen. Viele setzen auch Emotionen ein, um das zu bekommen, was sie wollen. Das war schon immer ein Mittel zur seelischen Erpressung.
In dem Maße, indem wir uns von dem Verlangen nach Anerkennung lösen können, werden wir frei. Was andere Leute oder die Familie über einen denkt, ist Teil ihrer Entwicklung und stimmt in den seltensten Fällen mit unserer eigenen Entwicklung überein.
Das Paradoxe ist: Wenn wir einmal diese Unabhängigkeit friedlich, bestimmt und in freundlicher Weise zum Ausdruck bringen, sprechen die Menschen automatisch darauf an. Sie nehmen die Stärke, die dahintersteht wahr und begreifen, dass wir für uns selbst stehen können.
Wenn wir zu unseren eigenen Überzeugungen stehen, mögen sie anderen Menschen auch noch so verrückt erscheinen, befreien wir uns aus Konventionen und Tausenden von Jahren kindischer Traditionen.Wir geben unserer Individualität Ausdruck – und werden frei !
Wer sich soweit entwickelt hat, keine Anpassung an andere Menschen mehr benötigt, um sich geliebt und sicher zu fühlen, kann damit beginnen , seine Entscheidungen selbständig und souverän abzuwägen. Die Hilfe, die er dann anderen zukommen lässt, stammt nicht aus einer moralisch empfundenen Verpflichtung, sondern strömt freiwillig aus einem liebevollen Herzen.
Dann brauchen wir uns auch nicht mehr den anderen anzupassen, nicht uns zu bemühen, nett, lieb, langmütig oder begütigend zu sein . Wir werden ECHT, wir sind, was wir sind und stehen zu unserer eigenen Entwicklung.
Angela
Liebe Angela,
herzlich willkommen als weitere Autorin hier auf dem Blog!
Schön, dass Du dabei bist!
Ein sehr passender Beitrag zur NEUEN ZEIT.
Wir freuen uns auf Weiteres von Dir!
Liebe Grüße
Johannes Anunad
Danke für das Willkommen, lieber Johannes !
Was ich bisher hier gelesen habe, gefällt mir sehr gut . Wie wohltuend, konstruktive Vorschläge zu lesen und nicht nur kommentiert zu sehen, wie „schlecht“ die Welt ist.
Ich will gern meinen Teil zu einer lebenswerten Zukunft beitragen.
Liebe Grüße von A n g e l a
Liebe Angela,
auch von mir ein herzliches Willkommen – schön, dass du da bist!
Und vielleicht sprechen wir uns ja auch bald einmal auf Mumble? Würd mich freuen :).
Liebe Grüße aus dem Grünhexenland,
Joya
Danke, liebe Joya, doch beim Schreiben bin ich mehr in „meinem Element“ 😀
Alles Liebe und viel Erfolg für Euren Blog.
A n g e l a
Liebe Angela,
das passt natürlich! Bei mir ist’s aktuell grade umgekehrt – ich bin beim Sprechen mehr in meinem Element und mag nicht so gerne schreiben.
Wir begegnen einander einfach im Raum „dazwischen“ und vielleicht auch ganz ohne Worte ;).
Alles Liebe, Joya